Liebe Eltern! Liebe Gemeinde!
Wozu ein Leitbild? Wir leben in einer Zeit, die gekennzeichnet ist durch vielfältige Fragen und Anfragen in allen Lebensbereichen: Was ist wichtig? Was zählt? Welche Antworten gibt es? In dieser
Situation ist es wichtig, sich Klarheit über den eigenen Standort zu verschaffen, das heißt, welche Zielsetzungen und Werte sind wichtig, wie verantworten wir unsere Arbeit, woran wollen wir Maß
nehmen und uns orientieren. Unser Leitbild soll deshalb unsere pädagogischen Zielsetzungen, Grundlagen und Rahmenbedingungen widerspiegeln. Aus diesen Überlegungen ist das vorliegende Leitbild
für unsere Kindertagesstätte St. Michael entstanden. Mitgewirkt haben daran die Mitarbeiter und die Leitung der Einrichtung wie auch für den Träger der Kindertagesstätte, die kath.
Kirchengemeinde St. Bonifatius, Mitglieder von Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat sowie die Fachberatung des Bistums Osnabrück, das die Herausgabe eines Leitbildes seinerzeit initiiert hat. Wir
hoffen, Ihnen mit diesem Leitbild eine Orientierungshilfe und Anregung für weitere Diskussionen zu geben.
Jeder Mensch ist ein Geschöpf Gottes, unverwechselbar, einmalig und von Gott geliebt. Daher ist es unser Auftrag, jedes Kind in seiner Einzigartigkeit anzunehmen, unabhängig von seiner Herkunft, Nationalität, Religion, seiner Stärken und Schwächen. Es darf sich als geliebtes Kind Gottes begreifen und erfährt Förderung und Schutz. Es erfährt und erlernt Werte wie Gemeinschaft, Solidarität, Toleranz, Nächstenliebe und Verantwortung. Sie sollen ihr Leben, ihre menschliche und natürliche Umgebung als Geschenk begreifen, und lernen, sorgsam mit sich, den Mitmenschen und der Umwelt umzugehen. Alle Kinder sollen bei uns gemeinsam leben und lernen können.
Den Kindern wird ein kindgerechter Zugang zum Glauben ermöglicht, d.h. durch das Vorbild und den gelebten Glauben der Erzieher/innen, der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Kirchengemeinde, durch religiöse Geschichten, Lieder, durch Gebete, die Teilnahme an den kirchlichen Festen und Gottesdiensten wird ihnen Gott als Freund und Wegbegleiter vorgestellt. Wir wollen Hilfen geben zu einem Leben aus dem Glauben an Jesus Christus. Dabei wahren wir den Respekt gegenüber anderen Konfessionen oder Religionen sowie den nicht religiös gebundenen Menschen.
Jedes Kind ist einzigartig. In unserer Einrichtung steht die Individualität eines jeden Kindes im Mittelpunkt. Jedes Kind ist neugierig auf seine Welt und muss diese aktiv erforschen und sich zugänglich machen. Beziehungen gestaltet es von Beginn an mit. Die individuelle Entwicklung und Selbstentfaltung eines Kindes setzt verlässliche Beziehungen, ein förderndes Umfeld und die gemeinsame Entscheidungsfindung voraus. Werte, Regeln und Vorbilder zeigen dem Kind den Weg. Dabei ist es uns wichtig, seine Meinung, Ideen, Kritik und Wünsche zu achten und diese in den Alltag einfließen zu lassen.
Eltern sind die ersten und wichtigsten Menschen im Leben eines Kindes. Die Grundvoraussetzung für unsere pädagogische Arbeit ist deshalb eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern. Wir wollen uns gegenseitig unterstützen und ergänzen zum Wohle des Kindes. Auch hier ist es uns wichtig, dem Gegenüber mit Achtung, Wertschätzung und Akzeptanz zu begegnen. Auf unserem gemeinsamen Weg erfahren Eltern in unterschiedlichen Lebenssituationen Unterstützung und Beratung für die ganzheitliche Entwicklung ihres Kindes. Ganzheitlichkeit beinhaltet auch, dass Eltern sich aktiv einbringen und sich austauschen. Neben alltäglichen Begegnungen bilden informative Elternbriefe und Elternveranstaltungen das Fundament für eine gute Elternarbeit. Kritik und Anregungen der Eltern sehen wir als Chance für eine kontinuierliche Verbesserung unserer Arbeit. Unser Haus ist ein Ort der Begegnung für Jung und Alt, für Kinder und deren Familien und alle, die sich mit uns verbunden fühlen.
Unsere Mitarbeiter setzen sich mit Fragen des Glaubens auseinander und sind bestrebt, ihren Glauben weiter zu vertiefen. Als Vorbilder lassen sie die Kinder an ihrem Glauben teilhaben und zeigen dabei Wertschätzung und Interesse gegenüber anderen Religionen. Durch unterschiedliche Fähigkeiten und Kompetenzen bereichern sie die alltägliche Arbeit. Unsere Mitarbeiter sind Entwicklungsbegleiter und begegnen den Kindern auf Augenhöhe. Im Umgang miteinander sind sie offen, achtsam, freundlich, aber auch fordernd. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen stellen eine Bereicherung unserer pädagogischen Arbeit dar.
Zusammen mit dem Träger übernimmt die Leitung unserer Kindertagesstätte die Verantwortung für die pädagogische, religiöse und organisatorische Arbeit in unserer Einrichtung. Auch liegt die Qualitätssicherung unserer Einrichtung in ihrer Verantwortung. Im Team ist sie Bindeglied, Vermittlerin und Ansprechpartnerin für alle Familien und Mitarbeiter, der Pfarrgemeinde und anderen öffentlichen Institutionen. Im Hause obliegt ihr die besondere Fürsorge der Mitarbeiter, die Stärkung ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten in unterschiedlichen Aufgabenfeldern. So reflektiert sie im Team die persönlichen und fachlichen Kompetenzen ihrer Mitarbeiter auf dem Weg einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der Kindertagesstätte. Auch sie reflektiert ihre Arbeit und nimmt regelmäßig an Fortbildungen teil.
Für die Kirchengemeinde St. Bonifatius stellt die Kindertagesstätte St. Michael einen wichtigen pastoralen Ort und ein wichtiges Aufgabenfeld dar. Es gehört daher zur Aufgabe der Kirchengemeinde als Träger vielfältige Verantwortung für die Kindertagesstätte zu übernehmen. Dazu zählen für uns eine enge Vernetzung und Kommunikation zwischen Kirchengemeinde und Kindertagesstätte, die Sicherstellung der nötigen räumlichen, personellen und finanziellen Rahmenbedingungen wie auch die gemeinsame Verantwortung für Zielsetzungen, Qualitätssicherung und Zukunftsplanung der Einrichtung. Dies geschieht in enger Abstimmung mit der Leitung, den Mitarbeitern und Eltern in der Kindertagesstätte sowie den kommunalen Verantwortungsträgern. Ebenso trägt die Kirchengemeinde unterstützend und begleitend Sorge dafür, dass das pädagogische Konzept umgesetzt und fortentwickelt werden kann.